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Bauinvestoren werden in Seligenstadt bevorzugt

Offene Fraktionssitzung der CDU übt Kritik an Genehmigungspraxis

 

Seligenstadt – Die Themen Bebauung und Stadtentwicklung standen im Mittelpunkt bei einer öffentlichen Sitzung der CDU-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung Seligenstadt. Gegenüber dem Freischwimmbad entsteht zurzeit ein großangelegtes Gebäude eines Investors. „Es ist unverständlich wie ein Objekt von solcher Größe genehmigt werden kann. Als wir vor kurzer Zeit einen kleinen Erweiterungsbau an unserem Haus vornehmen wollten, wurde uns die Genehmigung versagt. Wir hatten gehofft die Bausünden in Seligenstadt würden seit den Diskussionen in der Giselastraße der Vergangenheit angehören. Da haben wir uns wohl erheblich geirrt“, wundert sich eine Anwohnerin. Mehrfach wurde bei dieser Ortsbegehung der entstehende Eindruck angesprochen, dass Bauinvestoren in Seligenstadt gegenüber den Bürgern bevorzugt werden.

 

„Die Übertragung des rieseigenen Gebiets südlich des Westring an einen Entwicklungsinvestor ist hierbei nur die Spitze des Eisbergs“, kritisiert Stadtverordneter Johannes Zahn die Entscheidungen von SPD, FDP und Freien Wählern. „Am Schwimmbad sehen wir die immer wieder angewandten Tricks mit Hilfe von Staffelgeschossen und ausgebauten Dachgeschossen ohne Rücksicht auf die vorhandene, umliegende Bebauung.“

 

„Obwohl hier ringsum nur Bungalows oder Häuser mit nur einem Vollgeschoss stehen, wurde dieser Mehrfamilienblock genehmigt. Hier besteht kein Bebauungsplan und deshalb dürfte eigentlich nur nach umliegender Bebauung genehmigt werden“, ergänzt Stadtverordneter Markus Bicherl.

 

„Es ist für die CDU-Fraktion unverständlich, wie instinktlos die Koalition immer wieder mit unserem Freischwimmbad umgehet. Das wird mit den PKW-Stellplätzen beginnen und in der Lärmproblematik gipfeln“, erläutert Fraktionschef Joachim Bergmann. „Aber das hatte SPD, FDP und Freie Wähler ja auch beim Projekt Wohnikum am Schwimmbad nicht gestört. Scheinbar wird das Freischwimmbad, nach der Fähre, das nächste Opfer der Rathauskoalition.“