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Dr. Richard Georgi und Verena Rohrböck für angebotsorientierte Wirtschaftspolitik im Apothekerstreit

Mit dem Ausbau des Neubaugebietes in Nähe zum Autobahnanschluß (A3) entbrennt in Seligenstadt am Main (Kreis Offenbach) eine Diskussion um ein geplantes Ärztehaus und eine womöglich anzuschließenden Apotheke. Die ortsansässigen Apothekenbetreiber sehen sich einer zusätzlichen Konkurrenz ausgesetzt in einer Stadt, "die mit rund 21.000 Einwohnern und fünf leistungsfähigen Apotheken bereits sehr gut versorgt sei", argumentiert schlüssig Apotheker Udo Rüll von der Palatium Apotheke in bester Altstadtlage. 

 

Die politischen Entscheidungsträger sind gespalten.Trotz der nachvollziehbaren Kritik der Apothekenbesitzer fordert die CDU Seligenstadt weiterhin die Änderung des Bebauungsplanes, damit sich im neuen Gewerbegebiet Südlich Dudenhöfer Straße („beim Penny-Markt“) eine Apotheke ansiedeln kann. „Wir erwarten hier mehrere Arztpraxen in den Neubauten. Da macht es doch auch Sinn, eine Apotheke anzusiedeln“, unterstreicht Dr. Richard Georgi für den CDU-Ortsverband Seligenstadt die Forderung.

 

Nachdem der Apothekerverband Seligenstadt im Sommer die Situation in der CDU Fraktion erläuterte, gab es sehr wohl kontroverse Diskussionen über die Notwendigkeit und die Folgen einer weiteren Apotheke im Neubaugebiet. "Einigkeit bestand in der Bedeutung eines geordneten und verfügbaren Nachtdienstes für unsere Stadt", sagt CDU-Pressesprecherin Verena Rohrböck. 

 

In Abwägung der Vor- und Nachteile einer zusätzlichen Apotheke war das Votum dennoch eindeutig: „Wir brauchen eine Apotheke an diesem Standort! Es ist für eine Stadt nicht akzeptabel, dass die drei Apotheken in der Seligenstädter Kernstadt gerade mal im Abstand von 200m positioniert sind, und für Gehbehinderte, Kranke und berufstätige Mütter so oft schlecht zu erreichen sind“, resümiert der CDU-Vorsitzende Dr. Richard Georgi die Entscheidung und überlegt, „die beste Lösung wäre, wenn eine der drei Apotheker ins Neubaugebiet umsiedeln würde, oder zumindest eine Filiale dort betreiben könnte. 

 

Tatsächlich haben auch andere Dienstleister und Lebensmittelversorger in Seligenstadt längst die Entwicklung erkannt und eine Dependance im Neubaugebiet errichtet. Beispielgebend seien hier mal nicht Supermärkte wie Penny, sondern die Bäckerei Hermann Haas oder die Metzgerei Franz Becker genannt. Beide profitierten betriebswirtschaftlich davon neben einem Stammhaus in der historischen Altstadt auch über eine umsatzstarke Filiale im Neubaugebiet zu verfügen, glaubt man nicht nur bei der CDU. "Natürlich", ergänzt Verena Rohrböck weiter, "wisse man auch bei der Union, dass die innerstädtische Lage der Palatium Apotheke, der Stadt Apotheke und der Bahnhof Apotheke historisch gewachsen sei und dass die Apothekerfamilien über Jahrzehnte Patienten und Kunden hervorragend mit Arzneimitteln versorgten." Doch müsse man bei vorausschauender Politik auch zur Kenntnis nehmen, dass im Neubaugebiet ein neuer Stadtteil mit vielen Bewohnern entstehe, der auch verkehrstechnisch nicht ernsthaft zur Apothekenfahrt vom dortigen Ärztehaus in die Altstadt umgeleitet werden könne. 

 

Verena Rohrböck stellt abschließend klar, dass selbstverständlich die ortsansässigen Apothekerfamilien in einer "gemeinsamen und tragfähigen Lösung eingebunden" werden sollen. "Die CDU möchte hier die Strukturen in der Stadt fördern und gleichzeitig bewährte Leistungsträger schützen", äußert sich die Pressesprecherin der CDU.