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Parkplatzbedarf lässt sich nicht wegbeschließen

CDU startet neuen Anlauf gegen Verbote und Parkgebühren

Seligenstadt – In ihrem Kampf gegen den drohenden massiven Parkraumverlust zwischen Altstadt und Bahnlinie lässt die Seligenstädter CDU nicht locker. Der Stadtverordnetenversammlung liegt in ihrer letzten Sitzung vor dem Jahreswechsel ein Antrag vor, wonach die Parkplätze auf dem Kapellenplatz und am Feuerwehrhaus auch künftig gebührenfrei bleiben sollen.

Ferner fordert die Union, das Gehwegparken an den Straßenrändern zwischen Würzburger und Frankfurter Straße nicht auszuschließen und diesen Vorschlag aus der Parkraumuntersuchung des Ingenieurbüros Fremer/Mörner unmissverständlich zu verwerfen. „Sonst geraten Anwohner, Besucher und auch Kunden dortiger Geschäfte und Betriebe in große Bedrängnis“, betont Bartosz Losiewicz, Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Seligenstadt. Mit einseitigem Druck auf die Bewohner des betroffenen Quartiers mache es sich die Koalition aus SPD, FDP und FWS zu leicht und werde ihrer Verantwortung nicht gerecht.

Damit kritisiert Losiewicz die Entscheidung der Koalition und der Grünen im Juni dieses Jahres, den Empfehlungen der Ingenieure weitgehend zu folgen und sowohl die beiden großen Parkplätze westlich der Altstadt als auch deren nähere Umgebung mit Gebühren zu belegen. Mehr Ordnung beim Parken zu schaffen, mache zwar Sinn, räumt der Chef der Kernstadt-Union ein – „aber mit derart simplen Lösungen funktioniert das nicht“. Die Erfahrung gerade in Seligenstadt – etwa rund um das Parkdeck am Friedhof – habe doch gezeigt, dass Autofahrer auf der Suche nach kostenlosen Parkplätzten mehr Suchverkehr erzeugten. Zudem hätten sich in Diskussionen zahlreiche Bürger gegen Parkgebühren ausgesprochen.

Auch das geplante Generalverbot des Gehwegparkens ohne alternative Vorschläge für die Bewohner ist aus Sicht der Union nicht geeignet, die Verkehrslage im Südwesten der Kernstadt zu entspannen. „Im Gegenteil“, so Johannes Zahn, Sprecher für Stadtentwicklung der CDU Fraktion in Seligenstadt: „Dadurch fallen mindestens 70 Stellplätze an den Straßenrändern weg. Die Autos sind aber da und lassen sich nicht wegbeschließen“. Der Koalitionsbeschluss sei Ausdruck von Wunschdenken. Immerhin sei ein Umsetzungsvorschlag des Bürgermeisters in der jüngsten Sitzung des Stadtparlaments bereits durchgefallen – für Losiewicz eine Chance, „Vernunft anzunehmen und den Passus ganz zu streichen“.

Der neuerliche Vorstoß der Union ist nach Worten des Ortsverbandschefs nicht zuletzt ein Versuch, dem Bürgerwillen Geltung zu verschaffen. Auf jeden Fall sollten sich Betroffene und Interessierte Diskussion und Abstimmung bei der öffentlichen Stadtverordnetensitzung am Montag, 10. Dezember, ab 19 Uhr im Feuerwehrhaus an der Frankfurter Straße nicht entgehen lassen.